Unter einem Vollziegel versteht man einen HD-Ziegel (HD = High Density), dessen Querschnitt bis zu 15 Prozent geringer ausfallen darf. Es ist die Lochung senkrecht zur Lagerfläche oder Mulden, die beim Vollziegel höchstens 20 Prozent des gesamten Ziegelvolumens ausmachen dürfen. Der Vollziegel wird als HD-Ziegel hauptsächlich für ungeschütztes Mauerwerk verwendet. Aber auch im geschützten Mauerwerk kommt er mit einer Rohdichte von mehr als 1,0 kg/dm3 zum Einsatz.
Siehe auch
In der Regel ist der HD-Ziegel (HD = High Density) ein Mauerziegel für ungeschütztes Mauerwerk. Ab einer Rohdichte von mehr als 1 kg/dm3 wird der HD-Ziegel auch als Mauerziegel in geschütztem Mauerwerk verbaut.
Andere Schreibweise: HD Ziegel
Mit dem Handformziegel ist ein HD-Ziegel als Vollziegel gemeint, der eine unregelmäßige Oberfläche besitzt. Der Handformziegel darf von seiner Gestalt her von der prismatischen Form leicht abweichen.
Die Rohdichte beschreibt die Masse eines Baustoffes im Verhältnis zu seinem Volumen. Je größer die Rohdichte eines Baustoffes, desto schwerer ist das Material. Der Wert wird in kg/m³ angegeben. Im Mauerwerksbau ist die so genannte Rohdichteklasse eine Art Kennzeichen für das Steingewicht.
Um in Treppenhäusern oder Mehrfamilienhäusern einen verbesserten Schallschutz gewährleisten zu können, gibt es für Innen- und Außenwände spezielle Schallschutzziegel. Die Schallschutzziegel bestechen, wie der Name schon sagt mit einem besonders hohen Lärmschutz sind auch als Vollziegel erhältlich.
Der bauliche Brandschutz
Nach Musterbauordnung für den baulichen Brandschutz sind bauliche Anlagen so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung und Ausbreitung eines Brandes vorgebeugt wird. Bei einem Brand muss es möglich sein, Menschen und Tiere in Sicherheit zu bringen und wirksame Löscharbeiten durchzuführen. Technische Maßnahmen für den Brandschutz ist die Klassifizierung von Baustoffen und Bauteilen entsprechend ihres Brandverhaltens und ihrer Feuerwiderstandsfähigkeit. Dazu gibt es verschiedene Einstufungen.
Brandverhalten von Baustoffen
Gemäß dem baulichen Brandschutz werden Baustoffe als nichtbrennbar (A1 u. A2), schwer entflammbar (B1), normal entflammbar (B2) oder leicht entflammbar (B3) eingestuft. Nach deutschen und europäischen Brandschutznormen sind Ziegel als nichtbrennbarer Baustoff deklariert. Sie entwickeln beim Brand keinen Rauch und es fällt auch kein Material vom Ziegel ab oder tropft ab.
Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen
Bauteile werden nach ihrer Feuerwiderstandsfähigkeit in feuerbeständige, hoch feuerhemmende und feuerhemmende Bauteile unterteilt. Die Einstufung bezieht sich bei tragenden Bauteilen auf deren Standsicherheit im Brandfall und bei nicht tragenden, raumabschließenden Bauteilen auf deren Widerstand gegen die Brandausbreitung. Es gibt Bauteile komplett aus nichtbrennbaren Baustoffen, wie zum Beispiel das Ziegelmauerwerk, oder auch Bauteile, deren tragenden Elemente aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und eine durchgehende Schicht aus nicht brennbaren Brennstoffen haben. Daneben gibt es noch Bauteile deren tragende Teile aus brennbaren Baustoffen bestehen, dafür ihre Verkleidung und Dämmung aus nichtbrennbaren Baustoffen zusammengesetzt ist. Schließlich gibt es natürlich auch Bauteile komplett aus brennbaren Baustoffen. Für all diese Begebenheiten gibt es definierte Feuerwiderstandsklassen.
Brandwände aus Ziegeln
Um Brandabschnitte abschotten zu können, müssen die Wände gemäß dem baulichen Brandschutz den Anforderungen einer Brandwand entsprechen. Eine Brandwand muss ganz aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen (Ziegeln) und mindestens den Feuerwiderstandsklassen REI 90-M bzw. EI 90-M angehören. Dafür geeignet sind zum Beispiel Voll- und Hochlochziegel, verklebt mit Normalmauermörtel, mit Rohdichteklasse 1,4 und 24 cm Wanddicke, Hochlochziegel mit einer Rohdichteklasse 0,8 und 24 cm Wanddicke mit Normalmauermörtel verklebt, oder Planziegel mit Rohdichteklasse 0,9 und 24 cm Wanddicke.