16.03.2016
Werksführung durch das Werk Donauwörth
Der Produkt -und Werksinfotag war für die angehenden Maurer ein Tag voll interessanter Fakten und praktischer Verarbeitungstipps rund um den traditionellen und innovativen Baustoff Ziegel. Es wurden Interviews, nach dem ersten Theorieteil von Herrn Stefan Beggel und einer Führung von Herrn
Robert Hattler über das Produktionsgelände, gemacht. Hier die Fragen und Antworten rund ums Thema Ausbildung im Bauhandwerk, sowie die Erkenntnisse und Eindrücke der 15 jungen auszubildenden Maurer.
Interviews mit Auszubildenden
Was hat Euch heute hier beim Besuch im Werk Stengel Ziegel in Donauwörth besonders gut gefallen?
"Die Führung war sehr ausführlich und alle Produktionsschritte wurden genau erklärt. Dabei waren die handwerklichen Tipps besonders gut, die uns während des Theorieteils gegeben wurden. Einige Baumaßnahmen werden dadurch in Zukunft auf der Baustelle erleichtert bzw. der richtige Einsatz von Baugeräten gefördert."
"Es war viel Neues und Informatives dabei."
"Es wurde deutlich, wie intensiv eigentlich die Herstellung von einem Ziegel ist...wie viel Maschinen und Zeit dafür gebraucht wird." "Man lernt den Ziegel als Baustoff ganz neu schätzen, wenn man bedenkt, dass so viel Know How und Arbeit in ihm stecken."
"Auf der Baustelle ist einem gar nicht so bewusst, wie aufwändig die Herstellung eines Ziegels ist. Erst nachdem man eine solche Führung mitgemacht hat, dann schätzt man den Wert eines Ziegels erst richtig ein. Formgebung und Höhe benötigen genaue Planung und präzise Produktionsverfahren."
"Die Aufbereitung der Rohstoffe braucht einiges an Kapazität, sowohl beim Personal, als auch hinsichtlich des Platzes und der Maschinen."
Interview mit dem Ausbildungsleiter Herrn Josef Leberle
Welche Ausbildungsberufe können über die Bauinnung Donau-Ries erlernt werden?
Duales Ausbildungssytem (ist bei uns so gefordert)
Im 1. Ausbildungsjahr sind mehrere Ausbildungsberufe, die zum Bauhauptgewerbe zählen zusammen
Nicht nur Maurer und Betonbauer, sondern auch andere Bauhauptberufe, wie zum Beispiel Fliesenleger, E-Strich-Leger, Straßenbauer...
Im 2. und 3. Ausbildungsjahr kommen die Auszubildenden in die Fachausbildung (Maurer aus den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen, WKSB Isolierer aus ganz Bayern, Straßenbauer aus dem Regierungsbezirk Schwaben
Was möchten Sie mit dem Besuch der Auszubildenden (der Bauinnung Donau-Ries) im Stengel Ziegel Werk hier in Donauwörth vermitteln?
Mit ein Ziel: "Es ist so, dass bereits im Vorfeld mit der Firma Stengel geplant wurde, dass wir gemeinsam den Heimatziegel in der Region stärken wollen."
Hauptziele: Der Ausbildungsleiter der Bauinnung Donau-Ries ist mit dem Thema Bau aufgewachsen und interessiert sich von Kindesalter an für diese Branche. Er möchte bei jungen Menschen ebenfalls diese Motivation wecken und die Auszubildenden mit neuen Produkten in Verbindung zu bringen. Dabei betont Herr Josef Leberle in erster Linie die richtige Verarbeitung des Stengel Ziegels auf der Baustelle. Denn er ist der Meinung, dass es zunehmend schwieriger wird die Produkte auf dem Markt, richtig auf der Baustelle einzusetzen. Ihm geht es darum das die angehenden Maurer das richtige Produkt wählen und es anschließend dann auch richtig zu verarbeiten wissen. Der Ziegel als Produkt kommt alleine auf der Baustelle nicht vor! Im Gegenteil, es spielen viele verschiedene Komponenten zusammen und das birgt die Herausforderung beim Bauprozess. Die jungen Leute müssen sich neues Wissen aneignen und es schließlich dann, gut ausgebildet und eingewiesen, korrekt umsetzen.
"Bauen wie früher gibt es nicht mehr!"
Welche Ratschläge haben Sie für Jugendliche, die auch einen Bauberuf ergreifen wollen?
Voraussetzungen sind es im Allgemeinen immer die gleichen:
Erst einmal muss man den Willen dazu haben, um erfolgreich zu sein.
Zum zweiten sollte man auch körperlich dafür geeignet sein.
Keine Scheu vor extremem Wetter und dem Schmutz auf der Baustelle.
99,9 % der Arbeiter auf dem Bau sind männlich.
Sehr selten sind auch Mädchen dabei, die den Beruf des Maurers, Betonbauers, Fliesenlegers, Stuckateurs erlernen möchten.
Junge Frauen nutzen die handwerkliche Ausbildung als Basis für ein weiterführendes Studium.
Wie ist der Trend zur Entscheidung für einen Ausbildungsberuf im Baugewerbe in den letzten Jahren gewesen?
"Es werden leider in den letzten 10 bis 20 Jahren immer weniger die den schönen Beruf im Baugewerbe wählen. Allerdings ist uns bis heute nicht ganz klar, warum das so ist."
Herr Josef Leberle vermutet es liegt momentan an der wirtschaftlichen Lage, die von der Industrie ausgenutzt wird. So versucht diese die jungen Leute vom Bau abzuwerben. Oft wird den Jugendlichen dann sehr schnell bewusst, dass sie auf dem Bau glücklicher wären. Aus diesem Grund bietet der Ausbildungsleiter regelmäßig Bauinformationstage an und wirbt bei der Berufsorientierung für die traditionellen, handwerklichen Berufe. Denn nach dem Erlernen eines Handwerks stehen für die Ausgelernten erst recht alle Türen offen und es gibt viele Chancen für die Zukunft. Hier bietet gerade das durchgängige duale Studium eine Vielzahl an Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
"Alle Wege sind offen mit einem erfolgreichen Abschluss im Bauhauptgewerbe", so Herr Josef Leberle.
Veranstalter
Produkt-und Werksinfotag DON